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Nach 1933 suchten Zehntausende deutscher Emigranten verschiedenster politischer Tendenzen Zuflucht in Frankreich, dem klassischen Asylland. Viele von ihnen waren bestrebt, die Nazibarbarei zu bekämpfen. |
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Die Masse der deutschen Emigranten in Frankreich stimmte der 1934 ausgerufenen Volksfront zu. Am 26. September und am 22. November 1935 fanden im Hotel Lutetia in Paris unter dem Vorsitz von Heinrich Mann Zusammenkünfte von Sozialdemokraten, Kommunisten, Katholiken, Mitgliedern der Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP) und Vertretern der bürgerlichen Opposition statt mit dem Ziel, alle deutschen Hitlergegner im Kampf gegen Faschismus und Krieg zu sammeln. |
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Nach dem Ort der Zusammenkünfte nannten sich die Teilnehmer an diesen Beratungen in der Folgezeit auch Lutetia-Kreis. |
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Heinrich Mann war Vorsitzender im Pariser Volksfront-Ausschuss der deutschen Emigranten. Er repräsentierte die bürgerlich-humanistische Opposition gegen das Hitler-Regime und arbeitete besonders am Anfang mit Willi Münzenberg (KPD) zusammen. Es waren vor allem Franz Dahlem, Paul Merker, Siegfried Raedel und Paul Bertz (ehemalige Abgeordnete des Deutschen Reichstages), die feinfühlig, in voller Kenntnis ihrer Verantwortung, als gewählte Volksvertreter die Volksfrontpolitik vertraten. |
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Rudolf Breitscheid, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Deutschen Reichstag von 1928 bis 1933, war in Paris Mitglied des Volksfront-Ausschusses und trat gemeinsam mit Max Braun (Sozialdemokrat, Saar-Emigrant) für die Einheit aller Hitlergegner ein. R. Breitscheid wurde am 9. Februar 1941 gemeinsam mit Rudolf Hilferding von der Vichy-Polizei verhaftet und an die Gestapo ausgeliefert. Hilferding verstarb während der Gestapo-Haft in Paris. Breitscheid wurde in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert, wo er während einer Bombardierung der US-Luftwaffe ums Leben kam. |
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