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Exposition: Die Deutschen in der französischen Résistance  
  Das C. A. L. P. O., Teil 2 Deutsche Emigration in Frankreich Deutsche Besatzung  
Widerstand - aber wie? Bewaffneter Kampf
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Die Befreiungsschlacht um Paris begann Mitte August 1944. Auch deutsche Antifaschisten waren daran beteiligt. Otto Niebergall stand in direktem Kontakt zur militärischen Führung des Aufstandes und leitete den Einsatz der C.A.L.P.O.-Kämpfer. Einige, wie Hans Heisel und Peter Menden, kämpften mit der Waffe in der Hand und halfen hinter den Barrikaden, faschistische Angriffe abzuwehren. Andere gingen wie Peter Gingold mit weißen Fahnen zu den deutschen Truppenverbänden und forderten sie zur Kapitulation auf. Sehr wichtig war, die Besatzungstruppen von Sprengungen in der Stadt abzubringen. Uber den Pariser Sender richtete Harald Hauser den Appell der Résistance, den Krieg zu beenden. Am 25. August 1944 war Paris befreit.
Das C.A.L.P.O. und seine Militärkommission führten nach der Befreiung von Paris mit hochrangigen Vertretern der Streitkräfte der Antihitlerkoalition Verhandlungen, um Beiträge deutscher Antifaschisten für den Kampf gegen Hitler von Frankreich aus im Rahmen der alliierten militärischen Formationen anzubieten und Unterstützung dafür zu erhalten.   Das C.A.L.P.O. nach der Befreiung
Verhandlungen von Beauftragten des C.A.L.P.O. mit Vertretern des Stabes von General Eisenhower führten dazu, dass u.a. ab Februar/März 1945 etwa 35 deutsche Antifaschisten, darunter ehemalige Spanienkämpfer, deutsche Kämpfer in der französischen Résistance, zum Absprung über Deutschland in einem US-Camp, unter Kontrolle des 0SS (Office of Strategic Service), militärisch vorbereitet wurden.
Als Aufgabe war gestellt, in Deutschland antifaschistische Gruppen zu unterstützen, gegebenenfalls verbrecherische Aktionen der Naziführung und der SS in der Endphase des Krieges zu verhindern. Durch verschiedene Umstände, darunter den Kriegsverlauf selbst, wurde der Einsatz überflüssig.
Dieser Aspekt antifaschistischen Wirkens wurde von allen Seiten in den 50 Nachkriegsjahren vor der Öffentlichkeit verborgen gehalten. So hat diese Ausstellung das Privileg, erstmals öffentlich darüber zu berichten. Hinter dem substantiell nichts sagenden Dokument verbirgt sich das vorgenannte Geschehen. Der in der Notice Genannte trug zu dieser Zeit den Decknamen Hugo Erb.
Wie die Rote Armee an der Ostfront hatten auch die alliierten Armeen an der Westfront einen sich aus der Kriegführung ergebenden Bedarf, unmittelbar hinter den Frontlinien und tief im Hinterland des Gegners militärisch und nachrichtentechnisch ausgebildete Leute einzusetzen, am besten Deutsche, wegen der Sprachkenntnisse und des Wissens um die Mentalität des Feindes.
Wo aber fanden die Alliierten solche Deutsche, als sie auf Deutschland vorstießen? Die Antwort gab ihnen die Führung der französischen Widerstandsbewegung. Innerhalb der Résistance kämpften deutsche Antifaschisten, die bereit waren, auch im Hinterland der faschistischen Truppen zu wirken, um mitzuhelfen, das Naziregime zu beseitigen.
Die Aktivität der deutschen antifaschistischen Widerstandskämpfer im besetzten Frankreich war sehr gefährlich. Viele dieser freiwilligen Kämpfer für die Freiheit haben ihr Leben verloren: Gefallen in den Kämpfen, von der Gestapo verhaftet und schon während der Folter getötet, in die Konzentrationslager deportiert und dort vernichtet, von faschistischen Militärgerichten in Frankreich oder in Deutschland zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Die Ausstellung zeigt eine Liste mit den Namen von 127 Frauen und Männern, die ihre Beteiligung an der Résistance nicht überlebt haben. Diese Liste ist nicht vollständig. Weil die Informationsquellen ungenügend sind, fehlen die Namen zahlreicher Wehrmachtsangehöriger ohne direkten Kontakt zur C.A.L.P.O., die von Kriegsgerichten wegen Zersetzung der Wehrkraft, Fahnenflucht, Kontakten zur französischen Résistance oder Beteiligung am versuchten Staatsstreich am 20. Juli 1944 zum Tode verurteilt und hingerichtet wurden.
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